Freischenk

Autorenname: Peter

2. Blog-Eintrag

Die Regionalökonomie ist ein schlafender Riese In den Supermärkten werden wöchentlich Millionen-Umsätze mit Lebensmitteln getätigt, obwohl diese aus aller Welt angekarrt werden müssen, wo doch eigentlich alles in Hülle und Fülle regional, also viel umweltbewusster, bereitstünde. Wegen der Corona-Lockdowns wird jetzt auch noch das anderweitige Sortiment in Supermärkten erweitert, so dass wegen der Schließung von Kleiderhäusern, Elektro- und Baumärkten der Verbraucher keinen Mangel erleiden muss. Zudem wird immer mehr online bestellt. Zum einen wird dadurch eine Markt-Monopolisierung erwirkt – immer weniger Akteure reißen immer mehr Umsatz an sich – die Schere zwischen Arm und Reich geht noch schneller auseinander, zum anderen bleiben die kleinen, meist lokalen Anbieter als erste auf der Strecke. Die Innenstädte sterben aus. Wir werden uns, auch in, bis vor kurzem, prosperierenden Innenstädten an ein Bild gewöhnen müssen, das uns hinter jedem zweiten Schaufenster gähnende Leere zeigt. Hier würde sich eine Chance für alternative, regionale Versorgungsstrukturen auftun, die eh schon viel ökologischer und sozialer wirtschaften, was sich der Endverbraucher, folgt man Umfragen, ja auch immer mehr wünscht. Packt man es vernünftig genug an und bringt man die lokalen Produzenten und Händler, aber auch Kunden an einen Tisch und koordiniert in einem gesellschaftlichen, solidarischen Kraftakt die jeweiligen Bedürfnisse, könnte sich das Stadtbild bald hin zu einem ökologisch sinnvollen, lebendigen Marktplatz entwickeln. Als Koordinierungs- und Anlaufstelle könnte sich der ökologische Umsonstladen hervortun. Auch in der Beziehung Stadt-(Um)Land könnte eine Anlaufstelle in der Stadt für Verbesserung sorgen. Dabei denke ich in erster Linie an die Vermittlung von, und Schaffung der Voraussetzungen für solidarische Landwirtschaft (Der Verbraucher finanziert direkt den Landwirt und erhält dafür regelmäßig seine Erzeugnisse, zeigt sich darüber hinaus auch noch solidarisch und hilfsbereit, z.B. zur Ernte). Direktvermarkter, z.B. Hofläden, so wie Händler und Produzenten von ökologischer, oder bio-dynamischer Ware, Handwerker, die auch nachhaltige Reparatur anbieten und alternative Kunsthandwerker erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zeigen sich deren Handlungsweisen als fair und ökologisch genug, würde sich sinnvollerweise eine Vereinigung anbieten, um ein Wachstum in diesem, zukunftsweisenden, enkeltauglichen Sektor anzukurbeln und zu koordinieren. Diese Vereinigung könnte ihren Stammsitz idealerweise im Freischenk platzieren, da dieser sowieso schon die Bedürfnisse einer ökologisch angehauchten Klientel zu befriedigen versucht. Ziel wäre es, eine gut informierte Bevölkerung, die sich eh immer mehr für eine nachhaltig ökologische Versorgungsstruktur begeistert, für weitergehende Projekte im ökologischen Bereich zu gewinnen. Mit wachsender Routine und Begeisterung dürfte es dem Umsonstladen nicht schwer fallen, auch vormals weniger Informierte in ein sozio-ökologisches Handelsgeflecht mit einzubinden. Als Vertretung der Bedürfnisse vieler Marktteilnehmer dürfte es auch kein Hindernis geben, diesen Laden zu finanzieren. Alle Teilnehmer, die den Umsonstladen nutzen, werden gebeten, sich mit einem geringen Geldbetrag an der Miete und am Unterhalt des Ladens zu beteiligen. Dabei rechne ich ganz bescheiden mit 1 % der Freisinger Bevölkerung, die sich für nachhaltiges, enkeltaugliches Wirtschaften interessiert und somit für einen kleinen, monatlichen Obolus bereit stünde. Das wären dann 450 Menschen, die mit kleinem Hebel Ungeahntes bewerkstelligen könnten. Zur Sinnstiftung des ganzen Unternehmens, das, nebenbei gesagt, vollkommen umsatzfrei arbeitet – deshalb „Umsonstladen“ – gäbe es noch viel mehr zu berichten. Doch davon ein andermal. Ökologische Fantasie Unser kompletter Alltag ist auf Erdöl aufgebaut. In der Epoche des Erdöls leben wir gerade auf dem Gipfel der Förderung – Fracking zögert den Gipfel grad noch ein bisschen raus – das heißt, mit der Förderung geht es – naturgegeben – in absehbarer Zeit bergab. Das trifft sich aber grad ganz gut – die Verbrennung der Erde gehört sowieso gestoppt! Um genügend positive Fantasie auf dieser Welt aufrecht zu erhalten, für die Zeit nach Erdöl, bietet sich das Bild der Parabel an, des Kurvenverlaufs unserer Erdölnutzung, mit der so um 1900 rum begonnen wurde, die stetig anstieg und nun ihren Gipfel erreicht hat – wie gesagt, danach geht es bergab. Stellt man diese Parabel nun auf den Kopf, stellt sich uns ein Öl-See dar, den wir zu durchschwimmen haben, um die grünen, lebendigen Gefilde am anderen Ufer zu erreichen. Was für ein Paradies uns dort drüben erwarten könnte, dazu glaube ich, bedarf es keiner Anregung Deiner Fantasie. Wir schwimmen gerade über der tiefsten Stelle und haben schon weit über die Hälfte der Wegstrecke hinter uns.

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Blog-Eintrag

Kultur, Philosophie, Natur Am 29.1.21 hatte ich die Gelegenheit, vor mehreren Leuten zu sprechen, wenn auch nur digital. Und ich werde das in der nächsten Zeit noch das eine oder andere Mal machen, so lange, bis man sich wieder reell treffen kann. Daraus ergibt sich für mich die Inspiration, hier auf freischenk.de meine Auslassungen als schriftlichen Blog festzuhalten. Also hier nun mein erster Eintrag: Freitag, 29.01.2021 auf der “Moechtegern-Party #6” In meiner Schrift „Anleitung zum Schenken – Vom Glück des Klimarettens“ geht’s eben genau darum, das Thema Schenken um das Thema Klimawandel kreisen zu lassen, um dadurch ein Projekt zu erklären, mit dem die nachhaltig, ökologisch interessierte Bevölkerung eines Ortes zusammengeführt werden soll und dadurch sichtbar gemacht werden soll, erstens dass es die Leute gibt, die mit modernen, sozialen, also gemeinschaftsfördernden Methoden ihren Lebenswandel den Klima-Erfordernissen angleichen wollen, und zweitens, dass ein viel umfassenderes Projekt auf unseren Alltag heruntergebrochen wird, nämlich die Vereinbarkeit von Ökologie und regionaler, lokaler Ökonomie. Dazu beschreibe ich in meinem Buch einen gelungenen Umsonstladen. Wir haben uns angewöhnt, bei der kleinsten Gefährdung unserer Privilegien aufzuheulen und uns in unserer Freiheit beschnitten zu sehen, z.B.wenn der Warenverkehr eingeschränkt ist. Wir nehmen alles, was hilft, unser Leben bequemer zu gestalten, als selbstverständlich hin, oder, noch falscher, als selbst erarbeitet und verdient. Dabei ist alles auf Plünderung unserer Ressourcen aufgebaut. Bescheidenheit hat keinen Support. Ich glaube, es geht nicht mehr anders, Bescheidenheit, Reduktion, Anspruchsrücknahme, ja Befreiung vom Überfluss wird uns sowieso ereilen. Die einzige Entscheidungsfrage, die uns, jedem und jeder einzelnen noch bleibt, ist ob wir den Wandel selbstwirksam gestalten, oder ob uns Krisen zum Wandel zwingen. Um mit einem geflügelten Wort zu sprechen: Der Wandel kommt, ob “by design or by disaster?” Durch die Corona-Krise sind jetzt die bescheidenen Ansätze, die dem Klimawandel entgegenwirken, etwa, sich zu treffen, sich zu verbinden und zu organisieren um gemeinsam alternative Wege zu beschreiten, nur unter erschwerten Bedingungen zu bewerkstelligen, wohingegen das produzierende Gewerbe und der Handel, unser Wirtschaftssystem also, dessen unbändiges Wachstum eh keinen CO2-Rückgang bewirkt, keinem 10-monatigen Lock-down unterworfen ist, oder nur kaum. Es trifft uns hart, dass man momentan keinen Laden für alternatives Saatgut eröffnen kann, z.B., oder dass man keine öffentliche Rede zu reell anwesenden Menschen halten kann, und es trifft besonders mich hart, dass die Eröffnung eines Umsonstladens gerade nicht sehr gut umsetzbar ist. Wie lange noch? Aber ich sage das in aller Bescheidenheit, denn noch mehr leiden, als ich, werden unsere nachfolgenden Generationen. Nicht nur, dass sich jetzt unsere Lösungsversuche, das Klima zu retten, nach hinten verschieben, nein, nun wird den nach uns Folgenden auch noch eine billionenschwere Schuld aufgebürdet, die unsere Generation mit noch so viel Wachstum nach der Krise nicht tilgen können wird. Und nach der Krise ist immer auch vor der Krise. Die Kurzsichtigkeit politischer Entscheider wird in der Bekämpfung eines Virus deutlich, der mit einem kurzen, knallharten Lockdown effektiver eingedämmt hätte werden könne, als mit diesem monate-, ja bald jahrelangem Hin und Her. Man schaut sich ja auch nichts von Ländern ab, die routiniert sind im Umgang mit Epidemien, wie Südkorea, Japan, Taiwan, Australien, oder Neuseeland. Unsere ganze Kultur liegt darnieder, und das meine ich wirklich so umfassend, wie ich es hier formuliere. Nicht nur der Kulturbetrieb und der Großteil der Kulturschaffenden wird in die Enge getrieben, sondern auch die, die ihre eigene Kultur in die Hand nehmen, sie zu begreifen versuchen, nach neuen Wegen suchen, und bescheiden, ein klein wenig an ihren Stellschräubchen drehen wollen, das heißt, sie bewusst zu verändern, um der beschleunigten Zerstörung unserer Biosphäre fortschrittlicher entgegen treten zu können. Und praktisch geht das nur mit Bescheidenheit, mit Verzicht auf Dinge, die uns das produzierende Gewerbe und der Handel andrehen wollen. Aber: Bescheidenheit hat keinen Support! Deshalb hab ich mir ein neues Tool, ein Werkzeug ausgedacht, eine kulturelle Maßnahme, die mir als das letzte, probate Mittel erscheint, die verlorene Strecke wieder aufzuholen. Praktisch eine Erweiterung der Bescheidenheit, eine Überhöhung: die Kulturtechnik des Schenkens! Davon handelt mein Buch. Nicht so sehr von den Gefühlen, die beim Schenken, oder beim Beschenktwerden entstehen, darüber gibt es genug Literatur, sondern vor allem, für wen oder was wir uns verschenken sollten. Von meiner spirituellen und geistigen Herkunft her verorte ich mich da, wo die sinnvollsten Bestrebungen herrschen, die Grundlagen unseres Lebens zu entgiften. Da steht uns ein Gebilde zur Verfügung, ein lebendiges Wesen…Die NASA hat feststellen lassen, welche Kriterien erfüllt sein müssen, um etwas als lebendig betrachten zu können, also wo Leben im Weltraum stattfindet, und der Wissenschaftler, der diese Kriterien federführend zusammengestellt hat, hat in seinem Buch die Erde als Lebewesen definiert, da sie so und so viele Kriterien erfüllt: Die Fähigkeit, Leben zu erzeugen z.B., oder Stoffwechsel…Da steht uns nun diese Erde quasi als Anschauungsobjekt zur Verfügung, an dem wir beobachten, begreifen und lernen können, wie man entgiftet. Ich glaube das ist ein ganz wichtiger Punkt und ein erster Schritt hin zur Wiederverbindung von Mensch und Natur. Ich lese die Einträge in mein Büchlein, die die Erde betreffen gern und immer wieder vor, weil da vieles klar wird, was ich meine. „In tiefer Liebe verneige ich mich vor Mutter Erde, die uns lehrt, zu beschenken, die das Thema Nachhaltigkeit mit einer Grandeza behandelt, von der wir Menschen nicht einmal zu träumen wagen; der Erfinderin der Kreislaufwirtschaft – Abfall wird zu Dünger für Neues – und deren gottgleiches Wesen als einziges höherwertiges Leben, das ich kenne, mit unseren Füßen getreten wird, weil wir wie die Tiere im Stadium des Konkurrenzdenkens gefangen sind – was sie nicht kennt – und wir uns deshalb, und weil sie uns scheinbar zuwuchern will, gegen sie wenden.Es ist für mich gleichsam ein und die selbe Frage, inwieweit wir uns ihr wieder nähern können und inwieweit wir uns als Menschen besinnen und uns selbst wieder mehr beschenken können… …Ohne Profitgedanken und ohne Erwartung einer Gegenleistung beschenkt die Erde uns mit allem, was wir brauchen und darüber hinaus. Bedingungslos und ohne Konsequenzen zu überdenken hat sie uns durch die Evolution zu intelligenten, gestaltenden, empathischen Wesen werden lassen. Uneigennützig hat

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“Anleitung zum Schenken – Vom Glück des Klimarettens”

Mit den Gedanken, die entstehen, wenn man versucht, einen gelingenden, ökologischen Umsonstladen zu beschreiben, ist ein Buch voll schlagender Argumente für eine kleine, aber feine Revolution entstanden, die fest an eine friedliche Weiterentwicklung der menschlichen Zivilisation glaubt und die die Leserschaft auch noch froher werden lässt.Der Bogen spannt sich dabei von althergebrachten Kulturtechniken, wie Schenken und Teilen über lokales, soziales Handeln bis hin zu modernen Sharing-Systemen und nachhaltigen Genossenschaften. Die Gedanken bewegen sich entlang einer von der Transition-Town-Bewegung vorgezeichneten Linie. Die „Anleitung zum Schenken“ – die eigentlich eine Anleitung zur Schaffung von Räumen für ökologisch Angehauchte darstellt, in denen enkeltaugliche, nachhaltige Projekte Platz greifen – ist übrigens hervorragend zum Verschenken, Teilen und Verleihen geeignet.

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